Pressemitteilung

 

 

Günther Haring und Hanna Mauermann

Herzliche Einladung zur Ausstellung in vier Folgen

 

 

Arbeiten für ein Gewölbe - Eine Hommage an einen Palast

Im Gewölbe des ehemaligen Nationaldenkmals unter dem Schlossplatz in Berlin Mitte

(an der Schleusenbrücke, ggü. Ehem. Staatsrat u. Palast der Republik)

 

 

Berlins Geschichte ist ein rasanter Prozess, in dem Etabliertes von heute morgen in Frage gestellt sein kann, Weggeworfenes wieder hervorgeholt und zu neuem Leben mit neuen Inhalten belebt wird. In dieser Ausstellung verbinden sich viele Berlingeschichten - öffentliche und ganz private. Zwei Orte, die konträrer nicht sein könnten, werden durch die beiden Künstler Günther Haring und Hanna Mauermann durch Objekte verbunden, die die Varianten und Versionen dieser Geschichte verknüpfen und auf ihre Weise weitererzählen.

 

Das Gewölbe: über 100 Jahre alt, darauf stand über 50 Jahre bis zum Abriss das monumentale Nationaldenkmal des ersten deutschen Kaisers Wilhelms I - der Palast der Republik: 1975 eröffnet, durch seine Multifunktionalität einst weit vorn in der Liste der 65 größten kulturellen Mehrzweckgebäude, geführt, durch die beim Abriss freigewordenen Lücken wird allmählich der barocke Teil der Stadt wieder sichtbar und macht den Verlust des Stadtschlosses visuell erfahrbar. Hanna Mauermann, Glasmalerin, Malerin und Illustratorin, Günther Haring, Konzeptkünstler und jahrelanger Assistent von Raffael Rheinsberg, verbinden mit dem Palast der Republik viele persönliche Geschichten, Ost-West-Freundschaften und -Beziehungen, für die der Palast Treffpunkt und Kulisse war. Die Besucher wurden beim Eintreten von der automatischen Schuhreinigungsanlage überrascht, ein Zahnwerk von Bürsten säuberte die Schuhe der Eintretenden. Günther Haring erhielt 1992 von der stillgelegten Schuhfabrik Salamander sechs Säcke mit Schuhleisten geschenkt, die er nach und nach verbrannte und aus der Asche die eisernen Leisten entnahm. Ein 12 Meter langer Fries daraus ist unter dem Gewölbe geplant, fast eine ironische Fußnote des Eintrittsrituals. Hanna Mauermann wurden von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH mehrere Glasfenster aus der Abrissmasse zur Verfügung gestellt, die sie in mehrmonatigem Prozess mit Folien und dem Bunsenbrenner bearbeiten wird. Auch Günther Haring plant eine Installation mit weiteren Palastfenstern, die er mit dem Laser bearbeiten will - Filme werden die Arbeit dokumentieren.

 

Sie sind herzlich eingeladen, den künstlerischen Prozess zu verfolgen, die Künstler stehen auf Anfrage gern zu Gesprächen bereit. Während unten im Gewölbe die Installationen Gestalt annehmen, wird beim Einstieg von dem Ort, an den die Hommage gerichtet ist, immer weniger zu sehen sein.

 

 

Eröffnung am Samstag, 2. September 2006 um 18 Uhr

 

Anlässlich der Eröffnung erscheint eine Edition (CD) von Günther Haring und Kostas Papanastasiou

Jeden 2. Samstag ein Film von Günther Haring

Dauer der Ausstellung 3.September 2006 bis 30. Juni 2007

 

 

Besichtigung Fr/Sa/So 18.30 - 19.30 Uhr

Und nach telefonischer Anmeldung unter 030-536 42 640/0179-118 7632

 

Martina Jura