Stefanie Weiland  

aus: Thomas Pynchon, die Enden der Parabel
Seite, ziemlich am Schluss

Das Pferd


Auf einem Feld, jenseits der Lichtung, der Bäume, steht das letzte Pferd,
silbrig-grau gescheckt, kaum mehr als eine Versammlung von Schatten. Die heidnischen Germanen, die hier lebten, brachten bei ihren Zeremonien Pferde

als Opfertiere dar. Später wandelte sich die Rolle des Pferdes vom heiligen

Opfer zum Diener der Macht. Damals arbeiteten große Veränderungen an der

Heide, kneteten und wendeten sie, störten sie auf mit Fingern, stark wie der

Wind.

Jetzt, da das Opfern zu einem politischen Akt geworden ist, zu einem Akt

des Caesars, kümmert sich das letzte Pferd nur darum, wie sich der Wind

an diesem Nachmittag erhebt: aufflackert erst, halt zu gewinnen, zu greifen

versucht, doch wieder absackt... jedes Mal spürt das Pferd ein ähnliches
aufflackern in seinem Herzen, an den Säumen seines Auges, seines Gehörs,

seines Gehirns... endlich, als der Wind sicher fasst, als eine Wende gekommen

ist in diesem Tag, erhebt sich sein Kopf, und ein Schauder überläuft's - ergreiftt

von ihm besitz. Sein Schwanz peitscht das klare, nachgiebige Fleisch des Windes.
Im Wald beginnt das Opfer.

Fotografie    
 
 

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